Tagesmutter Kosten: wie viel müssen Eltern bezahlen?

Wir zeigen dir welche Kosten bei der Betreuung durch eine Tagesmutter anfallen können. Von Betreuungsentgelten über extra Verpflegungskosten bis hin zu möglichen staatlichen Zuschüssen - alles, was du über die finanziellen Aspekte der Tagesmutterbetreuung wissen musst, findest du im Folgenden.

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Was kostet eine Tagesmutter?

Das ist eine Frage, die sich viele Eltern stellen, aber pauschal nicht leicht zu beantworten ist. Denn Fakt ist, wie viel du letztlich in deiner individuellen Situation zahlen musst, hängt unter anderem von deiner Region, der Nutzung der öffentlichen Förderung und weiteren Faktoren ab.

Dennoch können wir dir im Folgenden eine Einordnung bieten, die als Anhaltspunkt dienen kann.

Meist liegen die Kosten zwischen 0 und 1000€ im Monat.

Beispielsweise lag der Median für Betreuungskosten (all inkl.) für Familien laut einer Untersuchung des DJI im Jahr 2020 bei 280€ (unter 3 Jahren) und 190€ (3 Jahre bis Schuleintritt) .

Das heißt: die Hälfte aller Eltern zahlten mehr und die andere weniger. *Fokus der Untersuchung lag allerdings auf den Modellen (2) und (3) s.u., inkl. Kindern in Kitas, sollte aber für eine erste Einordnung hilfreich sein.

Auf welchen Betrag du dich in deiner Situation einstellen kannst, zeigen wir dir im Folgenden. Insgesamt sollten dir diese Informationen einen guten Anhaltspunkt geben, um deine künftigen Betreuungskosten einplanen zu können.

Finanzierungsmodelle mit unterschiedlichen Kosten

Wenn es um die Kosten für eine Betreuung durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater geht, sind vier Modelle zu unterscheiden. Je nach Modell, können die Kosten ganz unterschiedlich ausfallen:

(1) Selbstständig tätige Tagesmutter

Im Rahmen eines ausschließlich privatrechtlichen Vertragsverhältnisses zwischen Eltern und Kindertagespflegeperson kann die Tagesmutter bzw. der Tagesvater ein Betreuungsgeld verlangen. Hierbei zahlen die Eltern direkt an die Kindertagespflegeperson, ohne dass das Jugendamt in finanziellen Belangen beteiligt ist. Dieses Betreuungsgeld ist dann theoretisch durch die Kindertagespflegeperson frei bestimmbar.

(2) Öffentliche Förderung der Kindertagespflege über das zuständige Jugendamt

Wenn die Vermittlung durch das Jugendamt zustande kommt und für die Betreuung eine öffentliche Förderung beim Jugendamt beantragt wird, können die Eltern einen Kostenzuschuss vom Jugendamt erhalten. Die Höhe dessen hängt dann von ihrem Einkommen und der Betreuungsdauer ab. Bei sehr geringen Haushaltseinkommen ist die Betreuung sogar kostenlos.

(3) Mischform

Auch Mischformen sind denkbar. Zum Beispiel kann unter Umständen zusätzlich zu den Kosten, im Zusammenhang der öffentlichen Förderung durch das Jugendamt, eine private Zuzahlung - z.B. für Zusatzleistungen wie Kosten der Verpflegung und Kosten von Ausflügen - der Eltern an die Kindertagespflegeperson vereinbart werden.

(4) Angestellte Tagesmutter

Es gibt die Möglichkeit eine Tagesmutter oder einen Tagesvater anzustellen. Wenn du dich für diese Betreuungsform entscheidest, übernimmst du die Rolle des Arbeitgebers und musst entsprechende Verpflichtungen erfüllen.

Bei den Punkten (1-3) sollten die finanziellen Modalitäten in einem sogenannten Betreuungsvertrag festgehalten werden. Bei letzterem ist ein Arbeitsvertrag notwendig.

Aspekte, die Betreuungskosten beeinflussen können

Folgende Aspekte beeinflussen die Betreuungskosten im besonderen Maße:

  • (Haushaltseinkommen): Im Rahmen eines öffentlich geförderten Betreuungsplatzes (2) u. (3) gibt es meist eine Staffelung der Betreuungskosten anhand des Haushaltseinkommens. Besserverdiener zahlen höhere Sätze, wohingegen Geringverdiener sogar gar keine Betreuungskosten haben können. Bei den anderen Modellen hat das Einkommen keine Auswirkungen.
  • Dauer: Selbstverständlich spielt die Dauer im Sinne der Stundenanzahl pro Tag und Woche eine entscheidende Rolle bei der Höhe der Betreuungskosten. Es gilt, je länger betreut wird, desto höher fallen diese aus.
  • Qualifikation der Tagespflegeperson: Die Qualifizierung kann die Betreuungskosten beeinflussen. Einerseits spiegelt sich das in den Tagessätzen selbstständiger oder angestellter Tageseltern wider, anderseits findet in manchen Regionen eine Differenzierung hinsichtlich der Qualifikation bei öffentlich geförderten Betreuungsplätzen im Zuge der Geldleistung an die Tageseltern statt.
  • Alter deines Kindes: Auch das Alter deines Kindes kann einen Einfluss auf die Betreuungskosten haben. In manchen Bundesländern wird im Rahmen der öffentlich geförderten Betreuungsplätzen zwischen Kindern unter drei Jahren und Kindern über drei Jahren unterschieden .
  • Zusatzangebote: Teilweise bieten Tageseltern zusätzliche Angebote, wie Musikkurse, Ausflüge o.ä. an. Entweder durch die Tageseltern selbst oder im Rahmen einer Kooperation. Diese Zusatzangebote kosten in der Regel extra.

Beispiel für Betreuungskosten einer Tagesmutter

Wenn du dich für einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater entscheidest, ist es meist ein leichtes herauszufinden, welche Kosten auf dich zukommen.

Tipp: Suche dazu einfach im Web nach "Kostenbeitragstabelle Kindertagespflege" ö.ä. für deine Region.

Solltest du auf diesem Wege keine Informationen zu etwaigen Kosten finden, gehe am besten auf dein lokales Jugendamt zu.

Oft finden sich Informationen auch auf Seiten von Tageselternvereinen in deiner Region. Wie in diesem Beispiel auf der Infoseite des TagesmütterMütterVerein Freiburg e.V.

Für alle anderen Fälle, insbesondere (1) und (4), kannst du die konkreten Kosten nur im direkten Austausch erfahren.

Betreuungskosten von der Steuer absetzen

Tatsächlich kannst du zwei Drittel der Aufwendungen für die Kinderbetreuung als Sonderausgaben in deiner Steuererklärung angeben und somit absetzen.

Für jedes Kind können bis zu 6.000 Euro Kosten berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass du bis zu 4.000 Euro pro Jahr geltend machen kannst.

Rechtsgrundlage hierfür ist § 10 EStG Abs. 1 Nr. 5.

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